
Programm
40 + 3 Jahre Jazzklub Altenburg

Fr. 20.10.2023 // 20 Uhr // PULSAR TRIO // Paul-Gustavus-Haus Altenburg
An „sinnliche Schwebezustände, den Rausch des freien Falls und das Dahingleiten über weite Flächen“ erinnert Deutschlandfunk Kultur die Musik des Pulsar Trios, eine auch auf das 2023 erscheinende vierte Studioalbum „We Smell in Stereo“ äußerst gut passende
Beschreibung. Sein Cover zieren Haie, denn Haie riechen nicht in Mono, ihr Geruchssinn funktioniert in Stereo.
Auf der Jagd nach dem perfekten musikalischen Moment agiert das Trio instinktiv wie ein einziger Organismus und mit einem über die Jahre entwickelten, gemeinsamen und untrüglichen Gespür für den ureigenen Klangkosmos in 7.1. Die Thüringer Allgemeine schrieb über ein Konzert: „Die Grenzen zwischen Komposition und freier Interpretation schienen ebenso fließend wie die zwischen Okzident und Orient. Der scheinbare Gegensatz der Instrumente wurde zum perfekten Zusammenspiel.“
Die außergewöhnliche und wohl einzigartige Besetzung aus Aaron Christ (Schlagzeug, Percussion, FX), Beate Wein (Klavier, Synths, FX) und Matyas Wolter (Sitar, Surbahar, FX) ermöglicht es dem Trio, beständig auf eigentlich schmalem Grat musikalisches Neuland
auszuloten. Das kann in Gestalt einer komplexen, altindischen Kompositionsform namens Dhrupad daherkommen, die dem Titelsong zugrunde liegt, und in der Bearbeitung der drei ein komplett anderes Antlitz bekommt – oder der Einsatz einer Bass-Sitar namens Surbahar statt eines Kontrabasses, mehr Elektronik als zuvor und mehr direkte Entlehnungen aus dem klassischen Raga-Repertoire.

Sa. 02.12.2023 // 20 Uhr // Doppelkonzert: Lars Duppler UNBOUND + 10 Jahre Christoph Irniger PILGRIM // Paul-Gustavus-Haus Altenburg
Am 02.12.2023 gibt es für Euch gleich ZWEI Konzerte in Einem: Lars Duppler Unbound trifft auf Christoph Irniger Pilgrim. Zwei spannende Bands, die ihr Spiel mit dem Fender Rhodes an diesem Abend zusammenbringen wird. Beide waren schon in unterschiedlichen Formationen bei uns zu Gast und es ist uns eine große Ehre, beide an diesem Abend auf einer gemeinsamen Bühne präsentieren zu können. Und gleichzeitig auch noch Teil der Jubiläumstournee unserer Schweizer der Herzen sein zu dürfen, denn seit nunmehr zehn Jahren bereisen Pilgrim ganz Europa und machen dabei auch immer wieder gerne in Altenburg Station.
Zu Unbound: Lars Dupplers neues Trio mit seinen langjährigen Kollegen und Freunden Denis Gäbel und Jens Düppe ist durch die Unterstützung von Saxofon im melodischen und Schlagzeug im rhythmischen Bereich eine logische Weiterentwicklung seines Solo-Programms „naked“. „Unbound“ bezieht sich dabei auf die Freiheit der Besetzung, das musikalische Konzept bleibt offen: So finden sich im Bandbook Kompositionen, die auch in ein Piano-Solo-Programm passen könnten, das Trio macht aber auch Druck im unteren Frequenzbereich, denn trotz des fehlenden Basses kommen Vamps und rockige Parts nicht zu kurz. „Durch das Fender Rhodes habe ich klanglich ganz andere Möglichkeiten, etwa das Schaffen von „Soundräumen“ in Verbindung mit den Mitmusikern: Die Musik kann atmosphärisch atmen, aber eben auch rockig sein. Harmonisch bin ich trotzdem ungebunden und halte mir alle Optionen offen – und das Saxofon erdet die Musik in Richtung Jazz.“ Gekonnt und bewusst nutzen die drei Musiker die „freien“ Räume, die ihnen einerseits die Besetzung öffnet und die sie sich andererseits erspielen. Die Transparenz, die ihnen diese Ungebundenheit bietet, macht das Trio so besonders – autark und ungezügelt, „unbound“.
Homepage von Lars Duppler UNBOUND
Zu Pilgrim: Das Quintett Pilgrim um den Züricher Tenorsaxophonisten Christoph Irniger ist über die Jahre zu einem der aufregendsten Ensembles des jungen europäischen Jazz gereift. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums legt die Band im Januar 2023 ihr fünftes Album bei Intakt Records vor. In ihrer glänzend durchdachten, aber dennoch großzügig offenen Musik, setzt das Quintett Mehrdeutigkeit als Werkzeug ein. Einige Kompositionen sind frei improvisiert während andere vollständig notiert sind, die meisten aber liegen dazwischen, mit einer Flexibilität, die ein Leben voll von Freiheit widerspiegelt, in dem fundierte Entscheidungen spontan getroffen werden. Der dazugehörige Soundtrack oszilliert zwischen rätselhafter Selbstreflexion und wilden Eruptionen, wobei die Musiker einen vollen, dichten Rundum-Sound schaffen der sich nur schwer kategorisieren lässt.