Programm 2023-03-12T13:27:52+00:00

Programm

40 + 3 Jahre Jazzklub Altenburg

Fr. 14.04.2023 // 20 Uhr // Melt Trio // Haus am Milchberg Kriebitzsch

Das ausgeprägte Klangbewusstsein der drei Musiker vom Melt Trio hat Geschichte. In den vergangenen Jahren haben sie, zumal in anderen Konstellationen, ihre persönlichen musikalischen Handschriften immer feiner ausgearbeitet. Bernhard Meyer zupft als einer der wenigen seines Fachs einen Halbresonanz-Bass, spielt darauf zuweilen eine Doppelrolle als grundierender Bassist und Rhythmusgitarrist und bereitet den Boden für weitläufige Improvisationen. Sein Gravitationsfeld hält das Geschehen jederzeit zusammen. Peter Meyer transferiert zuweilen die Ästhetik akustischer Pickings auf die E-Gitarre, kreiert individuelle harmonische Wendungen, changiert zwischen kluger Komplexität und emotionaler Tiefe. Beide Meyers wissen pointiert mit Effektgeräten und Loopern umzugehen, vereinen elegant das warme Timbre von Holz und gezielt eingesetzte Digitaltechnik. Moritz Baumgärtner hat als Drummer einen singulären, unmittelbar identifizierbaren Ausdruck entwickelt. Sein Spiel zeichnet sich durch klangliche Qualität, ungewöhnliche Materialeinsätze (diverses Blech, Metall, Megaphon u.v.m.) und Energieschübe aus, die mit der verschwenderischen Kraft einer Vulkaneruption losbrechen können. Es ist sicher nicht vermessen zu behaupten, dass derzeit keine deutsche Band so klingt wie das Melt Trio. Die Souveränität, mit der Meyer, Meyer und Baumgärtner zwischen klaren Konturen und sich öffnenden Formen, wunderbarem Melodie- und Klangreichtum, interessanten Harmonien und rhythmischen Finessen changieren, setzt einen Wegweiser in die europäische Musiklandschaft.

Besetzung:

Peter Meyer – Gitarre

Bernhard Meyer – Bass

Moritz Baumgärtner – Schlagzeug

Homepage vom Melt Trio

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Do. 20.04.2023 // 20 Uhr // Film „Unter Brüdern“ // Paul-Gustavus-Haus Altenburg

Rock- und Popmusik aus den osteuropäischen „Bruderländern“ spielte in der DDR eine große Rolle. Der staatliche Rundfunk und das Schallplattenlabel Amiga produzierten deutsche Versionen der Hits des Ostblocks, und auch auf den Konzertbühnen konnte man die Stars von nebenan häufig erleben. Besonders beliebt waren Gäste aus Ungarn und Polen. Sie wirkten weltoffen, besaßen aufgrund liberalerer Verhältnisse größere Freiheiten und Erfahrungen als ihre Kollegen aus der DDR. Ursprünglich als politische Strategie zur Abgrenzung vom Westen erdacht, löste die Zusammenarbeit nachhaltige kulturelle Effekte aus. Sie brachte neue Farben und Klänge in den Alltag der DDR, es entstanden Netzwerke, Freundschaften wuchsen. Die ungarische Sängerin Zsuzsa Koncz begeisterte über Jahrzehnte hinweg ein ostdeutsches Publikum. Sie war vor allem als Pop- und Schlagerinterpretin beliebt. In den sechziger Jahren arbeitete sie mit Omega zusammen. Die Band avancierte zur populärsten Rockgruppe des Ostens. Frontmann János Kóbor berichtet im Film über die Kontakte zur DDR und die Erfolge im Westen. Czesław Niemen war der größte polnische Rockstar. Auch in Ostdeutschland fand seine Musik viele Fans. Der Keyboarder Józef Skrzek erinnert sich an ihn als einen außergewöhnlichen Künstler. Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit Niemen startete Skrzek mit seiner eigenen Band SBB eine internationale Karriere. Sie tourte mehrfach durch die DDR und produzierte für den Rundfunk und Amiga. Der russische Sänger Arthur Berkut war mit seiner Band Autograph im ostdeutschen Fernsehen zu erleben. 1985 trat er bei Live Aid auf, einem der spektakulärsten Konzerte der Rockgeschichte. Berkut beschreibt die Kraft der Musik unter schwierigen politischen Verhältnissen und vergleicht die Resonanz in Ost und West. Dieter Birr, Chef der Puhdys, erzählt vom umgekehrten Weg: den Tourneen einer DDR-Band durch die Bruderländer. Der Film fängt ein letztes Wiedersehen mit seinem Freund János Kóbor ein. Claudia Perez, Redakteurin und Produzentin beim Rundfunk der DDR, und Anna Idzikowska-Czubaj, Geschichtsprofessorin an der Universität Poznań, kommentieren den Blick auf eine Zeit, die zwar ergangen ist, aber trotzdem nachwirkt.

Foto: © Herbert Schulze

Homepage von Tom Franke / Armadafilm

Mi. 17.05.2023 // 20 Uhr // Circus Electric // Weindepot Priem Altenburg

Mit großer Leidenschaft für ihr Handwerk vereinigen diese drei jungen Männer die elektrisierende Energie des Rock’n‘Roll mit den heilenden Qualitäten des Soul und Blues. Ihre Wurzeln reichen tief hinab in Amerikas musikalische Schatzkiste, während ihr Spross am Ast der Gegenwart zusammen mit Bands wie Rival Sons und Royal Blood im Winde schwingt. Der Puls der Band ist ihre innige Verbindung, welche über ein Jahrzehnt zurückgeht. 2019 gründeten Oskar Pursche, Leo Vaessen und Adrian Dehn Circus Electric, ein High Power Trio, bei dem die hörenswerte Unterhaltung auf ihren Instrumenten im Vordergrund steht. „Wir haben nicht an der Hochschule studiert. Wir sind Learning-By-Doing-Typen.“ – sagt Adrian, Sänger und Gitarrist der Band, der auch schon zusammen mit den Blues-Legenden von East Blues Experience im Weindepot zu Gast war. Der spezielle Circus Electric Sound kommt aus dem Studio des Schlagzeugers, wo die Band ihre Aufnahmen macht. Nach vielen, sagen wir mal „interessanten“ Erfahrungen im Musikgeschäft wurde ihnen bewusst, dass die Zukunft in ihren eigenen Händen liegt. Mit ihrem Low-End-Friend Oskar am Bass scheinen die Sterne nun richtig zu stehen, um das Maximum aus sich rauszuholen. Man spürt die Begeisterung und Liebe zur Musik in jeder Note, die aus dieser Klangstrahlen-Kanone namens Circus Electric geschossen wird.

Besetzung:

Adrian Dehn – Gitarre

Oskar Pursche – Bass

Leonard Vaessen – Schlagzeug

Homepage von Circus Electric

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